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Gemeinschaftsarbeit mit Marc Einsiedel I Einsiedel & Jung Installationsfotografie auf Hahnemühle, 2018. Edtion von 10 inkl. Rahmung: 42 x 32 cm Einsiedel & Jung Gemeinschaftsarbeit mit Marc Einsiedel Knochenporzellan beschäftigt sich auf mehreren Zeitschienen mit der Verwendung von Ressourcen und dem Verhältnis zu ihrer Entsorgung und Wiederverwertung. Die von uns aus der Themse geborgenen Knochen markieren einen Augenblick im zeitgeschichtlichen Umbruch der Industrialisierung. Bis ins 18. Jahrhundert hinein waren im Hafen der Handelsstadt London etliche Schlachtbetriebe ansässig. Diese Schlachthöfe nutzten den starken Tidenhub der Themse, um Schlachtabfälle zu entsorgen. Noch heute befindet sich eine exorbitante Menge an Knochen auf dem Grund der Themse, welche mit jeder Flut neu durchmischt wird und bei Ebbe an die Oberfläche gelangt. Ein Importschlager der damaligen Kolonialmacht war das Chinesische Porzellan. Die Rezeptur des schier-weißen und hauchdünnen Porzellans war geheim und das Material so viel stabiler als jedes von der Nordhalbkugel produzierte, dass England großes Interesse daran hatte, ein gleichwertiges Material produzieren zu können. 1740 fand schließlich ein in London ansässiger Keramiker heraus, dass gebranntes Knochenmehl ein wesentlicher Bestandteil des Porzellans aus China war und konnte mit der lokalen Fertigung von ebenso hochwertigem Porzellan beginnen. Dieses Porzellan wurde “Bone China” genannt und veränderte die Handelsbeziehung zwischen England und China. Nun hatten die Knochen einen Mehrwert und eine Entsorgung der Schlachtabfälle in der Themse wurde verboten; mit dem gewonnenen Knochenmehl wurde die Porzellanproduktion angeschoben. Heutzutage sind es vor allem die Endverbrauchenden, die ihre Abfälle beiläufig in der Themse entsorgen und somit finden sich kaum neue Knochen, dafür aber Unmengen an Alltagsmüll zwischen alten Knochen aus den historischen Schlachthöfen auf dem durch die Ebbe freigelegten Grund der Themse. Die Schlachtabfälle der heutigen Zeit werden anderweitig verwendet. Inspiriert durch diesen Wandel haben wir aus den letzten Knochen der Industriellen Revolution Mehl produziert, dieses Mehl in Modelliermasse eingestreut, um daraus letztlich die in unserer Ausstellung gezeigten Keramikarbeiten als Verpackungen von Fast-Food-Ketten zu produzieren. Courtesy Alex Meurice (Slate Projects)
Felix Maximilian Benjamin Privatus, Jung (*1985 er/ihn) ist ein bildender Künstler. In seinen interdisziplinären Arbeiten sind die Themen Öffentlichkeit und Raum stets präsent. Auf einer kontextuellen, installativen Ebene setzt er sich mit verschiedenen gesellschaftlichen Prozessen und zeitgenössischen prägenden Aspekten in seinem Umfeld auseinander. Soziale Praxis und damit verbundene Kollaborationen sind ein wesentlicher Bestandteil seiner künstlerischen Praxis. Seine ortsspezifischen Arbeiten finden weltweit in Galerien, Theatern und Museen Platz.
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