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Auflage 5, 2019. In einer globalisierten Welt, in der Geschichte, Mythen und Legenden über die Kulturkreise hinweg ihre Wege finden, gehört der Mummenschanz und ihre Erzählung nicht mehr nur einem bestimmten nationalen Erbe. Erzählungen verändern sich je nach Erzähler und eine Bildwelt wird ebenso neu definiert und erweitert. Wenn in der Popkultur die Vergangenheit neu interpretiert wird, hat diese nicht mehr viel mit dem Ursprung zu tun, sondern setzt ihre Akzente und bildet eine neue fiktionale Erzählung. Bildwelten sind nicht mehr an Ländergrenzen gebunden, sondern werden zum Allgemeingut, einer gigantischen Open Source Datenbank an der sich jeder frei bedienen kann. Der Erzähler verschiebt die Bedeutung der jeweiligen Details und formt so neue Zuschreibungen. Dabei ist dieses Phänomen nicht neu, sondern hat sich nur durch die schnelle und massenhafte Kommunikation erweitert. In früher Vorzeit entwickelten Menschen durch die Kombination verschiedener Narrative neue Hybridwesen. Die Interpretation derselben Sagengestalten kann in verschiedenen Kulturkreisen stark variieren und schwankt zwischen positiver und negativer Zuschreibung. Heutzutage kann dieses Phänomen in allen kreativen Branchen entdeckt werden, besonders im Charakterdesign von Videospielen, der Literatur, Cartoons oder der Filmindustrie. In meiner neuesten Serie versuche ich durch eigene Mythenschöpfung, anhand von aufwändigen digitalen Bildcollagen, diesen Prozess zuzuspitzen, indem ich mit fotografischen Archivmaterial aus den verschiedensten Ländern neue Wolpertinger erschaffe. Ein Zusammenspiel verschiedenster Bedeutungen, gebündelt in einer Figur, welcher der ursprünglichen Bedeutung beraubt und immer wieder neu codiert werden. Frankensteins Monster gleich, setze ich jede Figur Stück für Stück zusammen, bis ein Mannequin entsteht, welchen ich ankleide und wie einen Avatar ausrüste. In dieser Serie trifft Ost- auf West, alt auf modern, Realität auf Fiktion und erschafft so ein neues Narrativ.
In seinen fotografischen und installativen Arbeiten bedient sich Steve Braun einer bildlichen Symbolsprache, die ethnographischen, ideologischen oder religiösen Zusammenhängen entlehnt ist. Historisch aufgeladene Versatzstücke der Kulturgeschichte werden zu Requisiten seiner dramatisch inszenierten Stillleben. Aus ihrem gewohnten Wirkungskreis gelöst verschiebt sich die im Symbol manifestierte Verschränkung von Bedeutung und Form, wodurch im wiederkehrenden Bildelement eine neue Zuschreibung entsteht. Steve Braun komponiert Bildlegenden, die jenseits der zweidimensionalen Abbildung auf die Objekthaftigkeit seiner Motive verweisen. Er drapiert, arrangiert, konstruiert und bearbeitet die Gegenstände, stellt deren Materialität heraus und zeigt sie als raumgreifende Installationen – die Trennung zwischen bildhauerischer Auseinandersetzung und fotografischer Strategie verwischt. Grenzüberschreitend agiert Steve Braun auch in seiner fortlaufenden Serie „V-Mann“. Er macht sich die Ästhetik der Punkkultur zu eigen, indem er Szenen aus seinem unmittelbaren Umfeld in Fotografien, Videos, Installationen und Magazinen festhält. Dabei handelt es sich weniger um eine Dokumentation als vielmehr um ein Zeitzeugnis. Steve Braun hält sich nicht als beobachtender Außenstehender im Hintergrund, sondern tritt als genuiner Teil der Gruppe in Erscheinung. Die so entstandenen Arbeiten sind unverstellt und direkt. Text: Carina Essl
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